Die Tradition des Schmiedehandwerks wurde schon von Albert Dobel an seinen Sohn Max weitergegeben.
Der Betrieb Dobel wurde im Januar 1948 von Max Dobel, dem Vater des jetzigen Inhabers Reinhard Dobel, als Schmiedewerkstatt begonnen. Max Dobel war gelernter Schmied und stammte aus Pommern. Nach Kriegsende verschlug es ihn nach Schlierbach, wo er seine spätere Frau Auguste (auch aus einer Schmiedefamilie) kennenlernte und heiratete. Er fand Arbeit in einer Schmiedewerkstatt in Gombeth. Weil ihm im Krieg sämtliche Unterlagen verloren gegangen waren, musste er die Gesellenprüfung - im Juni 1946 - und die Hufbeschlagsprüfung - im Dezember 1946 - nochmal ablegen. Gleichzeitig nahm er an einem Vorbereitungskurs zur Meisterprüfung teil und legte im Januar 1947 die Meisterprüfung im Schmiedehandwerk ab. Ein Jahr später, im Januar 1948, pachtete er die seit Kriegsbeginn stillgelegte Schmiede der Familie Ziegler in Mühlhausen. Die Berechtigung zur Wiedereröffnung des Betriebes erhielt er am 16.03.1948 von der Handwerkskammer Kassel.
Obwohl es in Mühlhausen noch eine zweite Schmiedewerkstatt gab, hat es an Arbeit nie gemangelt. Die Landwirte der Nachbargemeinden kamen, weil ihr Ort über keine Schmiede verfügte. Damals gab es allein in Mühlhausen 44 Pferde, 4 Zugochsen und 30 Fahrkühe, die beschlagen werden mussten. Als Truppenschmied bei der ehemaligen Wehrmacht hatte Max Dobel viel Erfahrung im Hufbeschlag und in der Behandlung von Hufkrankheiten und Hufverletzungen sammeln können, die er jetzt erfolgreich anwenden konnte. Neben dem Hufbeschlag waren Eisenreifen aufzuziehen, Schare und Eggen zu schärfen, Sensen zu dengeln, Messer für die Mähmaschinen zu schleifen und viele kleinere und größere Reparaturen zu machen. Seit 1948 ist die Firma Dobel Ausbildungsbetrieb.
Nachdem das Ehepaar Dobel im Jahr 1949 nach Mühlhausen zog, wurde im April 1950 Sohn Reinhard geboren. Nun dachte man über ein eigenes Zuhause nach und konnte dies durch den Erwerb eines Bauplatzes am 12. August 1955 in der heutigen Frielendorfer Str. 27 realisieren. Nach Errichtung und Inbetriebnahme der Werkstatt im Dezember 1956 wurde das Wohnhaus gebaut, in welches Familie Dobel Ende 1957 einzog.
Um mit der fortschreitenden Technik Schritt zu halten, wurde Anfang der 60er Jahre ein Federhammer angeschafft, der die Arbeit wesentlich erleichterte. 1962 legte Max Dobel eine Schweißerprüfung ab. Durch zukunftsorientierte Weiterbildung konnte der Übergang von einer einst herkömmlichen Schmiede zum modernen Landmaschinenbetrieb geschafft werden.
Der Sohn Reinhard wurde nach erfolgreichem Abschluss der Schule 1965 zum Landmaschinenmechaniker ausgebildet. Nach bestandener Gesellenprüfung vertiefte er seine Kenntnisse durch Absolvieren von Lehrgängen und dem Mitwirken in den verschiedensten Betrieben. Am 11. Juni 1974 legte er die Meisterprüfung ab.
Am 3. August 1972 heiratete Reinhard Dobel seine damalige Verlobte Gerda. Die beiden sind stolze Eltern von drei Kinder - zwei Söhnen und einer Tochter. Durch Reinhards Mitarbeit im elterlichen Betrieb wurde der Wandel von der traditionellen Schmiedearbeit in Landmaschinenhandel und Reparaturen eingeleitet. 1977 wurde eine große Werkshalle an die Schmiedewerkstatt gebaut. Am 01.01.1978 übergab Max Dobel seinem Sohn Reinhard den Familienbetrieb. Dieser wird bis heute von ihm und seiner Frau Gerda geleitet. Leider konnte Max Dobel die Einweihung der gemeinsam geplanten und 1982 fertiggestellten Halle nicht mehr miterleben.
Reinhard Dobel hat den Betrieb von Jahr zu Jahr vergrößert und das Angebot erweitert. Im Jahr 1993 wurde ein weiteres Bauprojekt angegangen: Zwischen der Rückseite des Werkstattbereichs und der Maschinenhalle von 1982 wurde ein mehrstöckiges Gebäude erstellt, welches im Erdgeschoss einen Verkaufsladen und moderne Sozialräume beherbergt. 3 Garagen mit darüber liegender Lagerfläche folgten direkt im Anschluss.
Seit 1994 wird Reinhard von seinem ältesten Sohn Michael, der ebenfalls die Gesellenprüfung zum Landmaschinenmechaniker abgelegt hat, im Betrieb unterstützt. Michael hat 1998, also genau 50 Jahre seit Bestehen des Betriebes, die Meisterprüfungen im Metallbauer- und Landmaschinenmechanikerhandwerk abgelegt.
Da sich in der näheren Umgebung die Spielwaren-Fachgeschäfte deutlich reduziert hatten, forderte unsere Kundschaft, diese Lücke zu schließen. Da wir bereits seit einiger Zeit Tretschlepper verkauften, nahmen wir nun auch eine Vielzahl an anderen Spielwaren in unser Programm auf. Dieser Geschäftsbereich entwickelte sich so stark, dass im Jahr 2001 wieder gebaut werden musste. Der Laden wurde in die vorhandene Maschinenhalle erweitert.
Doch Lagerfläche war immer knapp. Um die an mehreren Stellen im und außerhalb des Ortes Mühlhausen verstreuten Waren und die eigenen Geräte zu bündeln, wurde Anfang 2013 der ehemalige Zimmerplatz gekauft und bis Ende des selben Jahres eine Halle mit der Grundfläche von 30 x 15 m errichtet.
Der Betrieb beschäftigt neben der Familie 4 feste Mitarbeiter und 1-2 Aushilfen.